Die Todesstrafe in der französischen und russischen Literatur

Die Todesstrafe wird seit Jahrtausenden bis in die heutige Zeit praktiziert, obwohl sie ab der Aufklärung immer wieder in Frage gestellt und diskutiert wurde. Ihre Praxis wurde jedoch nicht immer als ethische Problematik aufgefasst. Im Gegenteil, man sah die Todesstrafe als notwendiges Ritual an. Das Seminar will sich ein wenig den obskuren Ursprüngen der Todesstrafe nähern und ihre Geschichte und ihren Diskurs nachzeichnen. Anhand ausgewählter Texte soll die Wahrnehmung der und der Umgang mit der Todesstrafe herausgearbeitet werden. Schwerpunkt bilden belletristische Werke der französischen Literatur. Abhandlungen, Essays, Reden und ähnliche Quellen liefern den passenden Hintergrund für das Seminar. Um den Horizont zu erweitern und den Überblick abzurunden, werden russische Texte gestreift. Insofern wendet sich das Seminar auch an Interessenten aus der Slavistik. Alle Texte werden in Absicht des allgemeinen Verständnisses auf Deutsch besprochen. Die Auswahl wird rechtzeitig vor Vorlesungsbeginn bekannt gegeben. Zum Sitzungsbeginn sollten die Texte schon weitgehend gelesen sein, damit der Einstieg in die Analyse erleichtert wird. Das endgültige Programm wird in der ersten Sitzung besprochen. Der Ablauf folgt grundsätzlich der Chronologie (Französische Revolution bis Existentialismus). Vorschläge zu Textauswahl und Ablauf sowie Themenschwerpunkte werden bereitwillig angenommen.